OPAL Health
Im Rahmen von OPAL Health wurde eine zukunftsweisende technische Systemlösung auf Basis mobiler Sensornetzwerke entwickelt und klinisch erprobt, die als Standard zur Verfolgung, Überwachung und Optimierung von Produkt- und Prozessdaten innerhalb einer Klinik eingesetzt werden kann.
Hierzu wurden ausgewählte Objekte wie Beatmungsgeräte, Wärmegeräte und Spritzenpumpen mit Sensorknoten mit eigener Intelligenz, so genannten „Smart Objects“ ausgestattet. Zusätzlich wurden an zentralen Stellen „Ankerknoten“ mit Anschluss an das Klinikumsnetzwerk angebracht, die über Funktechnologien den Datenaustausch der Sensorknoten mit den klinikeigenen IT-Systemen ermöglichen. Durch diese mobilen Technologien können bisher fehlende Informationen wie z. B. Standort, Wartungszeitpunkt oder Zustand für eine kontinuierliche Prozessoptimierung genutzt werden.
Als repräsentative Implementierungsszenarien wurden die Überwachung von Blutkonserven sowie die Lokalisierung mobiler medizintechnischer Geräte ausgewählt. Für beide Szenarien wurden entsprechende Risikomanagementprozesse konzipiert. Zielgrößen für das Projekt waren die Steigerung der Patientensicherheit durch lückenloses Monitoring der Blutkonserven von der Allokation über den Transport zur Station bis zur Gabe an den Patienten, sowie Effizienzsteigerungen bei der Wartung und Einsatzplanung patientennah eingesetzter medizintechnischer Geräte.
Insgesamt 16 Monate dauerte der Testbetrieb – über die eigentliche Projektlaufzeit hinaus – in mehreren Ausbaustufen mit zuletzt über 500 Sensorknoten. Damit war OPAL Health eines der größten Sensornetzwerke der Welt, welches im Bereich der Lokalisierung und Temperaturüberwachung von mobilen Objekten evaluiert wurde.
Projektpartner
- Der Lehrstuhl für Medizinische Informatik koordiniert die Aktivitäten zwischen den klinischen und externen Partnern und übernimmt Aufgaben im Bereich der Anforderungsdefinition und des integrierten Berichtswesens.
- Das Medizinische Zentrum für Informations- und Kommunikationstechnik (MIK) integriert die mobilen Sensornetzwerke in die IT-Infrastruktur des Klinikums und konzipiert und betreibt die Schnittstellen zwischen den IT-Systemen des Klinikums und des Projekts.
- Die Anästhesiologische Klinik koordiniert und evaluiert den Anwendungsfall der Überwachung medizintechnischer Geräte.
- Die Transfusionsmedizinische und Hämostaseologische Abteilung koordiniert und evaluiert den Anwendungsfall der Verfolgung von Blutkonserven.
- Die T-Systems GmbH übernimmt als Konsortialführer die Projektgesamtorganisation und stellt Softwarelösungen für das Produkttracking zur Verfügung.
- Das Fraunhofer-Institut für Integrierte Schaltungen koordiniert die Entwicklung der mobilen Sensornetzwerke auf Hard- und Softwareebene und erstellt Algorithmen zur Optimierung der überwachten logistischen Prozesse.
Die Vierling Communications GmbH koordiniert die Produktion der im Klinikum auszurollenden mobilen Sensornetzwerkkomponenten. - Die Delta T GmbH koordiniert die Entwicklung und Bereitstellung von thermostabilen Transportsystemen für Blutkonserven.