Ehemalige Doktorandin des FAU-Medizininformatik-Lehrstuhls, Anne-Maria Purohit, zur Professorin an der Technischen Hochschule Brandenburg ernannt
„Ein Medizininformatiker muss auch wissen, wie eine Operation durchgeführt wird“. Das ist die Einstellung von Prof. Dr. Anne-Maria Purohit. Sie ist die neue Professorin für Medizinische Informatik an der Fachhochschule Brandenburg und damit Nachfolgerin von Prof. Dr. Eberhard Beck, der in den Ruhestand gegangen ist, im Fachbereich Informatik und Medien.
„Im Gesundheitssystem muss man jetzt alles neu denken – von der medizinischen Versorgung bis hin zu Kommunikationsprozessen und Verantwortlichkeiten.“ Deshalb sollen Medizininformatik-Studierende in möglichst viele Bereiche im Gesundheitswesen Einblick erhalten. „Denn die Informatikerinnen und Informatiker werden zu den Dirigenten des digitalen Wandels. Die meisten Entscheidungen betreffen Menschen und können nicht hinter einem Bildschirm getroffen werden“, so die Professorin. Deshalb wird sie in Zukunft so eng wie möglich mit dem Klinikum Brandenburg zusammenarbeiten und möchte den Studierenden vielfältige Praktika anbieten.
Wir freuen uns, dass Anne-Maria Purohit mit 35 Jahren nicht nur eine junge Professorin ist, sondern auch als Frau dazu beiträgt, die Geschlechtergerechtigkeit in der Medizininformatik zu stärken. Von diesem Thema ist sie selbst überzeugt: „Eigentlich ist die Medizininformatik ein sehr schönes Berufsfeld für Frauen, weil viel Empathie und Fingerspitzengefühl gefragt ist“, findet sie. „Doch wie überall müssen sich auch hier die Arbeitsbedingungen weiter verbessern, um die Branche familienfreundlicher zu gestalten.“
Prof. Dr. Purohit war früher Masterstudentin in Medizinischem Prozessmanagement an der Friedrich-Alexander-Universität und Doktorandin bei Prof. Dr. Prokosch (Vollmer, Anne-Maria: Entwicklung und Testung eines Modells zur Untersuchung soziotechnologischer Faktoren am Beispiel der elektronischen Pflegedokumentation (Dr. hum. biol.) 2015). Danach war sie Projektleiterin und Leiterin der Abteilung „Projektmanagement und Archivierung“ am Universitätsklinikum Erlangen. Bevor sie an die Technische Universität Brandenburg berufen wurde, war sie außerdem mehrere Jahre bei der Deutschen Krankenhausgesellschaft tätig.
Wir wünschen Frau Prof. Purohit alles Gute und viel Kraft und Freude bei ihrer neuen Tätigkeit; wir würden uns freuen, wenn wir uns bald – nicht nur im wissenschaftlichen Kontext – wieder begegnen.