Medizininformatik praxisnah – Erlanger Studenten besuchen das Institut für Medizinische Informatik der Berner Hochschule

biel

Die drei Siegergruppen des Gesundheits-IT –Wettbewerbs des Lehrstuhls für Medizinische Informatik durften in diesem Jahr das Institut für Medizininformatik der Berner Fachhochschule (BFH) in Biel (Schweiz) besuchen.

Bei dem Wettbewerb des Lehrstuhls sollten die Teilnehmer Innovationen im Gesundheitsbereich entwickeln und deren mögliche Umsetzung über mehrere Phasen erarbeiten. Zum Schluss konnten sich die Ideen der Gruppen von Ann-Kathrin Schumacher und Anna von Halsema mit dem Thema „Indoor Navigation in Krankenhäusern“, Andrzej Sekita und Niels von Hoff mit dem Thema „Gesundheitskarte als Smartphone-Applikation“ und Sabrina Neeser und Martin Bauhofer mit dem Thema „Musik als Therapieform“ durchsetzen.

Als Belohnung für Ihre Arbeit und ihr Durchhaltevermögen fuhren die Studenten unter der Begleitung von Dr. Anne-Maria Vollmer und Wolfgang Rödle Ende September 2016 für einen Tag nach Biel im Kanton Bern, die unter anderem das wichtigste Zentrum der Uhrenindustrie der Schweiz ist. Dort wurde Ihnen vom Leiter des Instituts für Medieninformatik Professor Dr. Jürgen Holm und seinen beiden Kollegen Michael Lehmann und Thomas Bürkle die Berner Fachhochschule, die unter anderem in einer ehemaligen Rolex-Fabrik untergebracht ist, gezeigt. Die Besonderheit des Instituts für Medizininformatik ist ein großes und detailverliebtes Medizininformatik-Labor, das sogenannte Living Lab. Es besteht aus einer OP-Station mit OP-Tisch und verschiedenen OP-Geräten, einem Intensivzimmer mit Krankenbett, EKG und Perfusoren, einer Apotheke, einer Management Etage und einer Zweizimmer-Wohnung der fiktiven Seniorin Frau Brönnimann.

Das Labor dient sowohl als Arbeitsplatz, soll aber vor allem den Studenten auch eine realistische Sicht aus dem Blickwinkel von Patient und Arzt ermöglichen. So können über Plan- bzw. Rollenspiele Herausforderungen und Prozesse in der Klinik oder im Alltag einer Seniorin erkannt werden oder Lösungsansätze sofort überprüft und umgesetzt werden. In der OP-Station wird u.a. nach einer freihändigen Bildschirmsteuerung gesucht, so dass der Operateur während einer OP das Operationsbesteck nicht aus der Hand legen muss. Die Wohnung der fiktiven Seniorin ist komplett mit einem kapazitiven Sensor-Boden ausgelegt. Dieser ist in der Lage, ohne weiteres Zutun nachts das Licht im Nebenzimmer einzuschalten, Gangmuster zu analysieren, Stürze zu erkennen und Hilfe zu rufen. Ein Kleiderschrank in der Wohnung, der über das Internet Wetterdaten bezieht bezogen hat, schlägt passende Kleidung für den Tag vor, die sich im Schrank befindet befand.

Das Labor wird permanent für studentische Arbeiten verwendet und durch solche auch kontinuierlich ständig erweitert.

Neben dem Institut für Medizininformatik erhielten die Studenten auch einen Einblick in die Mikro- und Medizintechnik der BFH. Hier stellten mehrere Studenten und wissenschaftliche Mitarbeiter ihre Forschungsthemen vor. Zum Beispiel arbeitet ein Student an einer Lesehilfe für Personen, die an einer degenerativen Augenkrankheit, der altersbedingten Makuladegeneration erkrankt sind. Ein anderes Forschungsteam befasst sich mit dem Thema der Prothesensteuerung über Sensoren, die auf der Haut aufliegen.

Am späten Nachmittag wurde dann das Erlanger Exkursionsteam von den Mitarbeitern des Instituts nach Bern eingeladen. Dort erkundete man nach einer kurzen Einführung auf Segways die Schweizer Hauptstadt. Die Tour führte an verschiedenen Sehenswürdigkeiten vorbei wie dem Schweizer Regierungsgebäude – dem Bundeshaus, dem Zeitglockenturm Zytglogge und dem Bärengraben. Nachdem alle die Segway-Tour wohlbehalten überstanden haben, nahm der Exkursionstag am Abend so langsam sein Ende mit einem leckeren Abendessen in der Brasserie Bärengraben. Bei diesem konnte man noch einmal die Eindrücke des Tages Revue passieren lassen und sich mit den Professoren der Berner Fachhochschule austauschen.

 

Mehr zum Living Lab, Frau Brönnimann und dem Institut für Medizinische Informatik I4MI findet sich auf folgenden Seiten:

Living Lab https://www.ti.bfh.ch/de/forschung/institute_for_medical_informatics/medizininformatik_labor.html

Die erfundene Patientin Frau Brönnimann

http://dok.sonntagszeitung.ch/2016/pflegetechnik/

Institut für Medizininformatik an der Berner Fachhochschule

https://www.ti.bfh.ch/de/forschung/institute_for_medical_informatics/institute_for_medical_informatics.html