Lehrstuhl für Medizinische Informatik entwickelt „ANONTRAIN“-Schulungskonzept zu Anonymisierungswerkzeugen

Die nachhaltige Nutzung klinischer Routinedaten für Forschungszwecke nimmt als "Secondary Use" einen zunehmenden Stellenwert ein. Eine effektive Anonymisierung bzw. Pseudonymisierung der Daten stellt hierbei die Einhaltung der engen Vorgaben des Datenschutzes sicher. Obwohl inzwischen verschiedene Werkzeuge zur Anonymisierung verfügbar sind, bestehen noch große Wissensdefizite in Bezug auf ihre Nutzung und die damit verbundenen Auswirkungen auf die Qualität und wissenschaftliche Verwertbarkeit der damit anonymisierten Datensätze. Dr. med. Thomas Ganslandt vom Lehrstuhl für Medizinische Informatik hat daher in Zusammenarbeit mit Prof. Dr. Rainer Röhrig von der Abteilung für Medizinische Informatik der Universität Oldenburg den "ANONTRAIN"-Projektantrag zur Erarbeitung eines praxisnahen Schulungskonzepts zu Anonymisierungswerkzeugen erarbeitet. Die Technologie- und Methodenplattform für die vernetzte medizinische Forschung e.V. (TMF) hat in ihrer aktuellen Vorstandssitzung die Förderung dieses Vorhabens in Höhe von 18.150 EUR aus BMBF-Mitteln bewilligt (MethInfraNet-Projekt, FKZ: 01GI1003).

Der Lehrstuhl für Medizinische Informatik hat sich unter anderem in den Förderprojekten EHR4CR und Cloud4Health bereits intensiv mit den Rahmenbedingungen und Werkzeugen für eine datenschutzkonforme Wiederverwertung klinischer Routinedaten auseinandergesetzt. Auf Basis dieser Vorarbeiten wird in dem für 5 Monate Laufzeit geplanten Projekt ein integriertes Schulungskonzept erarbeitet werden, das sowohl die rechtlichen und mathematischen Hintergründe erläutert, als auch ausführlichen Raum für die praktische Anwendung mit mehreren Anonymisierungswerkzeugen geben wird. Das Konzept soll ein nachhaltiges Schulungsangebot der TMF e.V. sowie weitergehende Forschungsarbeiten zur Evaluation von Anonymisierungswerkzeugen ermöglichen.