Klinisch-pflegerisches Überleitungsmanagement als freiwillige Anwendung der elektronischen Patientenakte gemäß § 291a SGB V

Das BMG geförderte FuE-Projekt „Elektronische Patientenakte – ePA II: Mehrwerte demonstrieren!“ verfolgt unter anderem das Ziel, den ePflegebericht im Kontext des klinisch-pflegerischen Überleitungsmanagement, als eine freiwillige Anwendung der elektronischen Patientenakte gemäß § 291a SGB V (ePA-291a) in einem Proof of Concept umzusetzen.

Ziel des FuE-Projektes ist es, den Anwendungsnutzen der ePA-291a für die bürgerorientierte Gesundheitsversorgung in einem realen, multiprofessionellen Versorgungsszenario zu demonstrieren.

Definiert ist die ePA-291a, als eine für den Bürger freiwillig nutzbare Anwendung der elektronischen Gesundheitskarte (eGK). Über diese Anwendung ist das Erheben, Verarbeiten und Nutzen von Daten zum Beispiel Befunde, Diagnosen, Therapiemaßnahmen, Behandlungsberichte sowie Impfungen für eine fall- und einrichtungsübergreifende Patientendokumentation (Absatz 3, Nr. 4 SGB V) einsetzbar. Aber auch der Versicherte/Bürger kann selbst Daten bereitstellen oder die zur Verfügung gestellten Daten von Leistungserbringern (Absatz 3, Nr. 5 SGB V) über die Patientenakte für seine Gesundheitsversorgung nutzen.

Die Ergebnisse aus dem Vorläuferprojekt ePA I (2009-2011) verdeutlichen, dass die ePA-291a aus ihrer Charakteristik einer Datensammlung in der Hoheit des Bürgers/Patienten heraus viele attraktive Nutzungsszenarien eröffnet, die über die einfache Vermittlung von Daten zwischen Ärzten hinausgehen (Caumanns & Rode, 2012).

Ein „attraktives Nutzungsszenario“ im Sinne der ePA-291a, welches über den singulär professionsorientierten Ansatz hinausgeht, erfordert den Informationsaustausch zwischen den Professionen des Gesundheitswesens untereinander und mit dem Bürger/Patienten. Ein solches multiprofessionelles Versorgungsszenario, wie z.B. das klinisch-pflegerische Überleitungsmanagement, erfordert einen kontinuierlichen Informationsfluss zwischen den Akteuren und den Betroffenen für eine möglichst sichere und effektive Versorgung durch professionelle Pflegekräfte und Mediziner (Flemming & Hübner, 2011).

Ein zentrales Element einer „guten Entlassung“ ist die Kommunikation auf unterschiedlichen Ebenen, d.h. mit dem Bürger/Patienten und seinen Angehörigen, innerhalb der multidisziplinären Behandlungsteams und zwischen den Leistungserbringern der unterschiedlichen Sektoren (Morbach, Müller, Reike, Risse, & Spraul, 2004).

Literatur

  • Caumanns, J., & Rode, O. (2012). Elektronische Patientenakte gemäß §291A SGB V – Kernkonzepte und technische Umsetzung. Berlin.
  • Flemming, D., & Hübner, U. (2011). Ist die Pflege eHealth-fähig? Management & Krankenhaus. Retrieved from http://www.management-krankenhaus.de/topstories/it-kommunikation/ist-die-pflege-ehealth-faehig
  • Morbach, S., Müller, E., Reike, H., Risse, A., & Spraul, M. (2004). Leitlinie – Diabetisches Fußsyndrom Diagnostik , Therapie , Verlaufskontrolle und Prävention des diabetischen Fußsyndroms. Diabetes und Stoffwechsel, (13), 9–30.