Leitlinienformalisierung im BMBF Projekt SIMPLE

Klinische Leitlinien beinhalten Empfehlungen in verschiedensten Formen, unterschieden z.B. durch den Repräsentationsstil (Faktenwissen, Handlungsanweisungen, Algorithmen), Empfehlungsstärke und Evidenzgrad. Ziel der maschinellen Repräsentation von Leitlinien ist üblicherweise die Umsetzung des Leitlinientextes in klinische Workflows.  Vor diesem Hintergrund stellen sich Leitlinienrepräsentationssprachen üblicherweise als enge Verwandte klassischer Workflowsprachen vor, in denen verschiedene sich aus der Leitlinie ergebende Workflows ausprogrammiert werden. 

Ein alternativer Ansatz wird im BMBF-Projekt SIMPLE verfolgt: Ziel von SIMPLE ist die Repräsentation des Leitlinienwissens in einer Standardontologiesprache, mit einer anschließenden Extraktion von Workflows aus diesem Wissen durch logische Inferenz. Voraussichtliche Vorteile dieser Herangehensweise sind erhöhte Flexibilität bei der Workflowerzeugung, bessere Reaktion auf unvorhergesehene Entwicklungen und verbesserte Wartbarkeit des formalisierten Leitlinieninhalts.