Persönliche Einrichtungsübergreifende, Elektronische Patientenakten – Eine Architektur und deren Umsetzung auf Basis von IHE-Profilen für die Metropolregion Rhein-Neckar
Das Gesundheitswesen in Deutschland ist gegenwärtig geprägt von den folgenden Strömungen: Demographischer Wandel, Kostenexplosion, Mündigkeit der Bürger, sowie gesetzlichen Vorgaben. Diese gesellschaftlichen, wirtschaftlichen aber auch politischen Veränderungen erfordern neue Softwaresysteme, die die Gesundheitsdienste-Anbieter aber auch die Patienten unterstützen, sich bestmöglich an die neuen Bedingungen, Anforderungen und Versorgungsmodelle anzupassen und durch einen möglichst großen Nutzen und Mehrwert zu profitieren. Neben vielen Entwicklungen in den Bereichen Gesundheitstelematik und Telemedizin gehören dazu auch zentrale, regionale Aktensysteme, die eine intersektorale Kommunikation zwischen allen beteiligten Partnern ohne Medienbrüche ermöglichen. Am Universitätsklinikum Heidelberg (UKHD) wurde deshalb das Projekt Intersektorales Informationssystem (ISIS) ins Leben gerufen, dessen Ziel es war, für die Metropolregion Rhein-Neckar (MRN) ein solches Aktensystem zu etablieren: Die ISIS-Akte.
Die Vernetzung von Gesundheitsdienste-Anbietern und Patienten in der MRN basiert auf einer zentralen Aktenarchitektur, die in ein generisches Netzwerk- und Datenschutzkonzept integriert ist und dieden folgenden Kriterien genügt:
1. Verwendung internationaler Standards zur Gewährleistung von Interoperabilität
2. Berücksichtigung der bestehenden Workflows in den angebundenen Einrichtungen
3. Berücksichtigung des Datenschutzes, insbesondere der Patienteneinwilligung
Dem zweistufigen Konzept liegt ein modularer Ansatz zugrunde, bei dem verschiedene Module durch neuere ersetzt oder auf mehrere andere mit gleicher Funktionalität aufgeteilt werden können. In der ersten Stufe wurde eine sogenannte Einrichtungsübergreifende, Elektronische, Patientenakte (eEPA) aufgebaut. Die zweite Stufe baut die ISIS-Akte zu einer sogenannten Persönlichen, Einrichtungs-übergreifenden Patientenakte (PEPA) aus, mit der der Patient über sein Patientenportal z.B. alle Berechtigungen, Zugriffe und Datenflüsse steuern kann.
Im Vortrag wird das evolutionäre Vernetzungskonzept der ISIS-Akte, dessen praktische Umsetzung sowie die Anbindung von Primärsystemen an die Akte vorgestellt. Es werden bisher erzielte Ergebnisse und Erfahrungen präsentiert.